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Hohe RZ-Verfügbarkeit dank BGP

Fällt das ADSL zuhause mal aus, ist das zwar ärgerlich aber in der Regel nicht weiter schlimm. Allenfalls greift man auf das Smartphone zurück. Als Internet Service Provider (ISP) sieht das jedoch anders aus. Wie machen die das?

Viele Wege führen nach Rom...

Ein Netzwerk, das von einem ISP betrieben wird, wird als autonomes System (AS) bezeichnet. Der ISP hat in diesem Netzwerk die komplette Kontrolle und ist für alles vom Routing über den DNS bis zur Verkabelung verantwortlich. Untereinander verbundene AS bilden das Internet. Zwischen den AS sind sogenannte Border Router installiert. Sie tauschen Informationen darüber aus, welche Netzwerke über welchen Router erreichbar sind. Das verwendete Protokoll dafür heisst Border Gateway Protocol (BGP). Ein AS kann gleichzeitig an mehrere AS angeschlossen sein, was seine Ausfallsicherheit erhöht, weil entfernte Netzwerke über mehrere Wege erreicht werden.

... doch welcher Weg ist der schnellste?

Die Router teilen sich zusätzlich mit, welche Netzwerke zu welchen Verbindungskosten erreichbar sind. Kosten sind in diesem Zusammenhang nicht wörtlich zu verstehen, sondern als Anzahl Netzwerksegmente, durch die ein Datenpaket geschickt wird. Je kürzer der Weg desto tiefer sind die Kosten. Der Router schickt seine Datenpakete auf den jeweils kostengünstigsten Weg. Fällt eine Verbindung aus, schnellen die Kosten über diesen AS hoch und das Datenpaket nimmt automatisch einen anderen, preiswerteren Weg.

Wie kommt ein Datenpaket zu aspectra?

Die beiden Rechenzentren der aspectra sind dreifach redundant angeschlossen - Sunrise, UPC Cablecom in Glattbrugg, Improware in Pratteln. Zudem verbindet ein 10GBit Link die beiden Rechenzentren. Fallen beide Internet-Links in Glattbrugg aus, ist die kostengünstigste Verbindung also via Pratteln und die 10GBit Leitung. Diese Umschaltung geschieht automatisch.

Mit BGP schläft es sich besser: Der automatische Failover sorgt nicht nur im Fehlerfall für permanente Erreichbarkeit. Auch bei Wartungsarbeiten von Sunrise, Swisscom, UPC und Co muss man nicht aus den Federn.

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