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Es failovert

Anglizismen sind in der Informatik allgegenwärtig. Sie beschreiben für Fachleute verständlich und einheitlich einen Sachverhalt. Manchmal gibt es schlicht keine treffenden Alternativen in der deutschen Sprache oder diese Eindeutschungen wirken gekünstelt. Abenteuerlich wird es aber häufig, wenn die deutsche Grammatik auf englische Ausdrücke angewandt wird. Wie soll man damit umgehen? Ein paar Tipps aus der Praxis.

Substantive: Du backupst, es hat gebackupt

Substantive sollten nicht zu Verben gemacht werden. Backup zum Beispiel ist auch in Englisch kein Verb. Also lassen wir das und sagen einfach: „ein Backup erstellen“. Das Gleiche gilt für: Failover, Upgrade etc.

Verben: Das muss ich canceln

Verben sind Kandidaten für eine Übersetzung. Versuchen Sie zum Beispiel, "to cancel" zu konjugieren:

  • ich cancle (oder ich cancele?)
  • du canclest (hä?)
  • er cancelt (wenn der Pfarrer von der Kanzel herab spricht?)  

Wie wär‘s mit: absagen, abbrechen, annullieren?

Besser Englisch

Manchmal sind die englischen Ausdrücke einfach besser:

  • Scannen: „Ich muss noch kurz dieses Dokument abtasten lassen“. Schön für die Sprachpuristen – tönt aber einfach doof.
  • Zippen: Dafür gibt’s vielleicht wirklich gar kein deutsches Verb – „Reissverschliessen“?
  • Cluster: Das tönt doch einfach schon mal richtig stark. Bitte keine deutsche Entsprechung erfinden! In diese Kategorie gehören auch der Loadbalancer oder der Switch.
  • Laptop: "Klapprechner"? Bitte nicht!
  • Beamer: "Bildwerfer"? Oje...

 

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