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Fluch und Segen der Teststrassen

Die Virtualisierung hat in den letzten Jahren so manche Veränderung im IT-Betrieb mit sich gebracht. Eine erfreuliche Verbesserung hat dabei auch das Testen von Anwendungen erfahren, mit jedoch nicht zu unterschätzenden Folgen.

Die Virtualisierung erlaubt es heute, dass es für beinahe jede Anwendung erschwinglich wird, nicht nur Produktionssysteme, sondern auch weitere Strassen wie beispielsweise Acceptance, Test oder Schulung in Betrieb zu nehmen. Doch mit der blossen Inbetriebnahme weiterer Strassen ist es (noch) nicht getan.

Folgen für die Entwickler

Für die Entwicklung bedeutet dies, dass deren Anwendungen über vom Code sauber getrennte Konfigurationen verfügen. Diese können Adressen von Backends, DBs sowie der zugehörigen Credentials sein. Es empfiehlt sich zudem, dass die Entwickler mit den Betreibern der Systeme ein gemeinsames Verständnis haben und noch besser gemeinsame Tools und Prozesse nutzen, damit die Anwendung in jeder Strasse korrekt deployed und nötigenfalls rollbacked werden kann.

Folgen für die Tester

Nach dem erfolgreichen Deployment liegt es dann an den Testern, die einzelnen Strassen freizugeben. Dabei können sowohl automatische wie auch manuelle Testverfahren zum Einsatz kommen. Wo immer möglich empfiehlt es sich, durchgehende Tests vom Anwender bis zum Backend und bis zur Auslieferung eines Artikels oder der Durchführung einer Transaktion zu testen.

Folgen für die Hoster

Mit der Vervielfachung der Strassen steigen die Anforderungen an den Schutz und Betrieb dieser. Damit jederzeit ein Deployment und Testing möglich ist, ist auch die Verfügbarkeit der vorgelagerten Systeme relevant. Dies bedeutet, dass z.B. Wartungsarbeiten an der Firewall zu keiner Downtime einer Testumgebung führen dürfen. Dies wiederum hat zur Folge, dass die vorgelagerten Systeme hochverfügbar ausgelegt sein müssen. Als weitere Herausforderung für das Gesamtsystem stellt sich deren Leistungsfähigkeit dar. Nicht selten werden nämlich gegen Test- oder Preprod-Umgebungen Lasttests gefahren. Dies kann bedeuten, dass z.B. grössere Lizenzen für Testumgebungen benötigt werden als jene, die bis anhin ausreichend waren oder als gemeinhin vermutet wurde.

Fazit

Die Virtualisierung ermöglicht es, Teststrassen ohne allzu grossen Aufwand in Betrieb zu nehmen. Doch deren richtige Nutzung bedingt auf allen Seiten mehr Aufwand. Scheut diesen keine Partei, resultiert daraus eine hohe Qualität, Verfügbarkeit und Performance einer Anwendung.

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