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Was, die Cloud hat Hardware?

Hardware ist out. Die Cloud ist in. Aber auch die Cloud hat Hardware. Ein paar Fragen dazu.

Alle nutzen die Cloud und keinen interessiert die Hardware auf der sie läuft. Oder wissen Sie, welche Server, Prozessoren und Hard Disks Azure, AWS oder Google einsetzen? Das interessiert Sie nicht? Hauptsache die Leistung und die Verfügbarkeit stimmen? Schön wär’s. Es gibt nämlich gute Gründe, sich ein paar Fragen zur Hardware zu stellen:

Sicherheit: Auch Hardware kann für Attacken missbraucht werden. Dell, Juniper, Lenovo, Cisco, Huawei und viele weitere waren von Backdoors betroffen oder stehen im Verdacht, solche eingebaut zu haben. Welche Hardware setzt Ihr Cloud-Anbieter ein? Prüft er sie auf Backdoors? Oder nimmt er aufgrund des Preiskriegs der Clouds die billigste, die er kriegen kann? Wie schnell reagiert er, wenn eine Sicherheitslücke entdeckt wird wie kürzlich bei Cisco? Was passiert mit alten Datenträgern? Werden sie nur gelöscht oder fachgerecht vernichtet?

Nachhaltigkeit: Die Cloud verbraucht Energie. Google zum Beispiel hatte im Jahr 2011 (aktuelle Zahlen gibt es nicht) fast so einen hohen Stromverbrauch wie die Stadt Zürich mit 375‘000 Einwohnern. Davon stammt lediglich ein Drittel aus erneuerbaren Quellen. Und Google ist der Musterknabe unter den Cloudanbietern. Energieeffiziente Hardware ist teuer und Strom ist billig. Wie hat sich Ihr Cloud-Anbieter entschieden? Ausserdem: Was macht er mit ausgemusterter Hardware? Wird sie fachgerecht entsorgt oder landet sie auf einer Mülldeponie in einem Drittweltland?

Letzten Endes müssen die Kunden der Cloud den Versprechen der Anbieter glauben. Wer hinterfragt, wie die Leistungen zustande kommen, steht schnell einmal an. Mit Details geizen AWS, Azure und Co. Selbst Grosskunden haben keine Chance, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, geschweige denn ein Audit durchzuführen. Und das ist gefährlich, wenn es um kritische Anwendungen geht.

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